…..und das war gut so! (im nachfolgenden Text sind einige Links untergebracht, die mir sehr hilfreich waren)
Ich gehöre zu den Menschen, die sich vor jedem Besuch beim Weißkittel drücken, bis sie auf allen vieren in die Praxis kriechen. Eigentlich sollte ich aus den letzten 4 Jahren was gelernt haben, aber großer Einsicht konnte ich immer noch nicht wirklich verzeichnen.
Vor knapp 3 Monaten hab ich es trotzdem mal wieder durchgezogen. Der Gang zu meiner Gynäkologin sollte eigentlich dazu dienen, mir ein Hormonpräparat zu genehmigen, was meine Menopause erleichtert. Nach fast 4 Jahren Schlaflosigkeit, ständiger Gewichtszunahme, Schweißausbrüchen zu jeder peinlichen Gelegenheit und nun auch nachlassender Leistungsfähigkeit, wollte ich das diese ganzen Beschwerden Geschichte werden.
Nachdem ich mit ihr herumdiskutiert habe und sie das abgelehnt hat, haben wir uns auf die Krebsvorsorge und ein Hömopathisches Medikament geeinigt.
Eine Woche später rief mich die Sprechstundendame im Büro an und teilte mir mit, dass ich in´s Krankenhaus müsse, da mein Pap-Test „nicht so gut“ ausgefallen ist. Da müsste mal genauer geschaut werden. Da wurde was schlechtes gefunden…….
Elke: Ähm….. räusper….. wie nich so gut ausgefallen…..was heißt „was schlechtes gefunden“ wie soll ich das verstehen und warum muss ich in´s Krankenhaus? Was soll denn da geschaut werden? Flüsterte ich ins Telefon, weil wie gesagt, ich saß im Büro.
Sprechstundendame: Das besprechen sie dann im Krankenhaus. Wo wollen sie denn hin?
Elke: keine Ahnung! Wo geht man denn da hin?
SSD: Weiß ich nicht. In jede Klinik halt. Wird überall gemacht.
Elke: Na gut, geh ich halt ins Medikum.
SSD: Dann vereinbare ich da einen Termin und alles weitere besprechen sie dann dort. Ich melde mich wieder. SCHÖNEN TAG NOCH!
Ups…….was fange ich nun damit an? Schönen Tag noch?
Später rief ich sie wieder an, fragte nach dem Termin im Medikum und erkundigte mich nach dem Ergebnis des Tests. Meine Mittagspause hab ich nämlich mit Herrn Googeln verbracht mit dem Versuch mich schlau zu machen. ja ja….. ich bin ein Fuchs 😉
Googel hat mir erzählt, dass bei einem schlechten Ergebnis eine Konisation gemacht wird. Googel hat auch tolle Bilder dazu und sagt einem was man zu erwarten hat. Erwarten sollte man sowas eigentlich von seinem Arzt, der einen in die Praxis bestellt und dem Patient in einem Gespräch mitteilt, wie es nun weitergeht und Fragen beantwortet. Bin ich wohl beim falschen Arzt gelandet!
SSD teilte mir mit, das ein Pap 4a auf dem Zettelchen steht und ich vor dem Termin meine Unterlagen abholen soll, zur Vorlage beim Chirurg.
Pap 4a? Also abends wieder Herrn Googel befragt. Mein guter Freund mit vielen Antworten.
Den Termin im Medikum hab ich wieder abgesagt, weil mir das einfach zu lange gedauert hat. Pap 4a, ist eine Krebsvorstufe. Es wurden Krebszellen am Gebärmutterhals gefunden, die auf weitere Veränderungen hinweisen.
Also hab ich Krebs? Ja, hast du Elke, sei nicht so schwierig und hör auf alles schön zu reden…….
Herr Googel nannte mir die Adresse eines renomierten Gynäkologen in der Nähe, der jeden Freitag vor Ort ist. Bin ich also in die Helios Klinik nach Idstein zu Dr. Götz. Die haben, seit ca. 1 1/2 Jahren, eine Gynabteilung und es wird jeden Freitag operiert.
Dort wurde ich endlich auch vernünftig, umfassend und verständlich in einem Gespräch informiert und über meine Optionen aufgeklärt.
Am 10 Juni 2016 bin ich in der Klinik aufgeschlagen zu meinem OP Termin. Alles verlief glatt und ohne Komplikationen. Es ist ein schönes, kleines Krankenhaus. Helle freundliche Zimmer, total nette Schwestern und ein grandioses OP Team. Schwester Uschi, die „Mama“ im Aufwachraum war ein Traum. Sie war lustig und fürsorglich. Selbst auf meine Frage, ob ich wirklich nach einem großen Glas Weißwein mit Eiswürfeln verlangt habe als ich aus dem OP geschoben wurde, wurde mit einem breiten Lachen beantwortet. ICH war peinlich berührt, SIE amüsiert. 🙂 (bin ich heute auch)
Gestern war ich bei meiner neuen Gynäkologin und habe den Befund besprochen. Es wurde ein Karzinom gefunden und entfernt. Sie war besorgt, als ich ihr berichtete, dass 2015 noch ein Pap 1 (unauffällig) und genau 1 Jahr später ein Pap 4a festgestellt wurde. Also eine schnell wachsende Geschichte, die jeder Zeit wieder kommen kann. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass die Gebärmutter entfernt wird. (wenns nach mit geht, kommt alles raus. Brauch nix mehr, was zu nix mehr gut ist und nur noch Potential hat, krank zu werden) Am 01. Juli bin ich zur Vorbesprechung wieder in Idstein bei Dr. Götz und vereinbare den nächsten OP Termin.
Bei meinen Recherchen bin ich auf erschreckende Zahlen gestoßen. Es sterben immer noch viel zu viel Frauen an einem Zervixkarzinom. Man kann sich gegen den HP Virus impfen lassen (junge Frauen bis 18 oder in jedem Fall vor dem ersten Geschlechtsverkehr) und man kann sich auf den Virus testen lassen. Humane Papillonviren
Wenn Frau weiß, das sie diesen Virus in sich trägt, kann sie sich engmaschiger kontrollieren lassen. Bei Frauen, die noch einen intakten Hormonhaushalt haben, bildet sich auch durchaus ein Pap2 und 3 zurück.
Auch dieser Test wurde mir bei der „Gynäkologin meines Vertrauens“ nie angeboten.
Ich habe festgestellt, dass meine Gesundheit und mein Leben an einem kurzen Arztbesuch hängen. Ich war früher sehr schlampig mit meinen Vorsorgeterminen. Das wird mir nicht mehr passieren. In nur wenigen Jahren, hätte man nichts mehr für mich tun können und ich hätte mich neben die ganzen Frauen gelegt, die der Meinung waren, dass alles andere mehr Vorrang hat, als sie selbst.
GEHT ZUR VORSORGE! IHR SEIT ZU WICHTIG!
Und im besten Fall macht ihr das bei einem vernünftigen Arzt, dem ihr vertraut und der euch berät. Da empfehle ich andere Frauen zu befragen, gerne auch mich. Meine verflossene Gynäkologin mag ihre Vorzüge haben, obwohl der einzige, den ich in der Vergangenheit feststellen konnte eine rasche Terminvergabe war, aber ich werde keinen Fuß mehr in diese Praxis setzen. Selbst als ich die Unterlagen für´s Krankenhaus abgeholt habe, hat sie es nicht fertiggebracht mir alles Gute zu wünschen.
Mein Fazit: Ich kann zu keinem Arzt gehen, der nicht mit seinen Patienten spricht.
Wir haben eine grandiose Gynäkologische Abteilung, in einem Krankenhaus gerade 10 km weiter mit einem hervorragendem Arzt und sehr nettem Personal. Ich bin überzeugt, dass ich mich auch diesmal sehr aufgehoben fühlen werde und die Behandlung optimal ist, in der Helios-Klinik in Idstein.