Frau H. aus Neuhof erzählt hier, warum sie auf die Betreuungszeiten angewiesen ist:
Mein Mann arbeitet als Polier auf der Baustelle und ist von 05:30-17:30 unterwegs. Ich selbst gehe Montags 7 Std. in einer größeren Apotheke in Wiesbaden arbeiten. Meine Große ist daher 2 Tage bis 17 Uhr im KiGa, die restlichen 3 nur bis 13 Uhr, meine Kleine ist nur Montags bei einer Tagesmutter im Wildpark.
Wir hatten durch mehrere glückliche Umstände die Möglichkeit hier in Neuhof ein Grundstück für einen niedrigen Preis auslösen zu können und haben in Eigenleistung unser Haus gebaut. Zur Zeit kommen wir durch die laufenden Kosten (Kredit, Versicherungen, Grundsteuer etc.) an unsere Grenzen, Ansparen können wir nichts und eine Nachzahlung, Reparatur o.ä. wirft uns monatelang in ein Loch.
Wenn aber jetzt die Betreuungszeit auf 16 Uhr verkürzt wird, könnte ich durch die schlechten Busverbindungen nur noch bis 14:30 arbeiten. Da dann aber mit Steuerklasse 5 abgerechnet wird, käme leider nicht wirklich mehr raus, was die ganze Sache witzlos macht. Wir sind aber auf mehr Verdienst angewiesen und wissen absolut nicht, wie wir das nun stemmen sollen. Nur vormittags arbeiten geht leider nicht….
Es gibt nun sicher einige die sagen: Warum habt ihr so knapp kalkuliert? Da kann ich nur sagen: haben viele getan, werden noch viele tun, hab ich auch gemacht!
Unser Bürgermeister hat gestern mehrfach betont, dass niemand hängengelassen wird. Sprich, dass es für Härtefälle eine Lösung geben wird!
Aber jetzt mal was anderes: Wir haben uns die Köppe heiß geredet um dieses Thema, es wurden Lösungen verlangt, die Verantwortung wurde immer wieder auf die Stadt abgeschoben. Wie wäre es, wenn wir selbst Verantwortung übernehmen? Kinder sind unsere Zukunft! Sind wir dann nicht alle verantwortlich für „unsere Zukunft“? Die Kinder von heute, bezahlen die Renten von morgen. MEINE Rente!
Und ich will jetzt nicht hören, dass es DAMALS auch funktioniert hat. DAMALS ist vorbei, dass HEUTE ist wichtig!
Die Stadt ist halt nicht nur für die 1350 Kinder in den Betreuungen verantwortlich sondern für knapp 28000 Menschen mehr, die in Taunusstein leben! Und auch diese Menschen sind davon abhängig was mit Taunussteins Finanzen geschieht. Ich hatte heute über einen Generationenbeitrag nachgedacht. Jeder mündige Bürger, über 18 und in Arbeit zahlt 50 Euro. Ist nicht umzusetzten, aber ein toller Gedanke.
Liebe Sarai, ihr wohnt in Neuhof, ich auch. Ich arbeite zudem in Neuhof! Der Montag wäre bereits abgedeckt. Ich hole Deine Tochter um 16 Uhr ab und betreue Sie, bis du wieder da bist! Das Thema mit der wildfremden Frau können wir rasch aus der Welt schaffen. 😉 DAS IST MEIN ERNST!
Dadurch ist das Problem für viele andere natürlich nicht gelöst, aber vielleicht ist ein Anfang gemacht, sich mehr über Lösungen Gedanken zu machen, als zu streiten!
Wir sollten auch alles daran setzten, die Busverbindungen wieder zu verbessern (z.B. auch Verbindungen Idstein – Neuhof Siedlung Platte – Platte – Wiesbaden (ehemalige Linie 271 vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016).
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Wunderbare Idee, vielleicht finden sich in Gesprächen auch ein paar Mütter ,wo man auf Gegenseitigkeit die Kinder abholen oder betreuen könnte. Wir haben das früher auch so gemacht. Wobei wir doch wieder bei früher wären.
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Liebes, hab nicht gesagt das früher schlecht war, nur anders! Man kann vieles zurückholen, von manchem muss man sich aber einfach verabschieden 🙂
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